Komfortable, sichere Fussgängerwege, Plätze und Parkanlagen

Ohne dass es die Öffentlichkeit gross wahrnahm, hat sich in den letzten Jahren der Aussenraum, insbesondere die Trottoirs, Plätze und Parks, stark verändert. Die Anliegen von Menschen mit Behin­de­rungen sind zunehmend in die Gestaltung dieser Anlagen eingeflossen. Sie haben so zu mehr Komfort und Sicherheit für alle geführt.

Nichtbehinderte Fussgänger sind sich meist nicht bewusst, auf wie viele bauliche Hindernisse ältere und behinderte Personen im Strassen- und Gehbereich treffen können. Wenn jemand schlecht zu Fuss oder stark sehbehindert ist, kann es sein, dass er oder sie bei jeder Strassen­kreuzung oder jedem Fuss­gänger­streifen mit archi­tek­to­nischen Problemen zu kämpfen hat. In den letzten 10 bis 15 Jahren konnten viele der kantonalen und kommunalen Tiefbauämter überzeugt werden, dass zusätzliche Anstrengungen notwendig sind. Dies hat Früchte getragen. An vielen Orten sind heute die erforderlichen Trottoir­absenkungen vorhanden und die Ampeln mit taktilen beziehungsweise akustischen Anzeigen ausgerüstet worden. Das hat zu einer generellen Ver­bes­serung für alle Fussgänger geführt.

Anpassungen vorgenommen wurden auch bei vielen Fussgängerunter- und -überführungen. Da sie grundsätzlich ein Sicherheitsrisiko für Frauen, Kinder und ältere Personen darstellen und in den meisten Fällen nicht zufriedenstellend behinderten­gerecht umgebaut werden konnten, sind an vielen Orten zusätzlich Fuss­gänger­streifen mit Ampelanlage auf Strassenniveau erstellt worden. Leute, die Zeit haben, können über diese Einrichtung nun ohne Mühe die Strasse überqueren.

Weitere behinderten­gerechte Ver­bes­serungen sind an vielen Strassen­kreuzungen anzutreffen. Aus Gründen der Verkehrsberuhigung wird heute an solchen Stellen öfters eine sogenannte Trottoirüberfahrt eingebaut. Dies stellt eine grosse Erleichterung für Leute mit Rollator und Rollstuhl dar.

Grössere Beachtung wird seit einigen Jahren auch dem Bodenbelag im Fussgängerbereich geschenkt. Ende des letzten Jahrhunderts spielte es noch keine grosse Rolle, welche Oberfläche die Gehwege aufwiesen. Das ist heute ganz anders. Die Gleich­stellung von Menschen mit Behin­de­rungen hat dazu geführt, dass jetzt vermehrt ebene, gut begehbare und gleitsichere Bodenbeläge eingesetzt werden. Gerade auch bei der Gestaltung der Altstädte, wo wieder öfter Pflastersteine zur Anwendung kommen, haben diese Anliegen an Gewicht gewonnen. Das Gleiche gilt für Parkanlagen. Weil sie oft von älteren und behinderten Menschen besucht werden, hat auch dort die richtige Wahl des Gehbelages heute einen höheren Stellenwert.

Andere Erleichterungen, wie zum Beispiel breite Fusswege, gute Beleuchtung oder Handläufe an steilen Wegen haben den Gehkomfort für die Allgemeinheit ebenfalls verbessert. Ausserdem versucht man heute vermehrt, die Anliegen von Menschen mit Behin­de­rungen bei der Planung von Kinderspielplätzen miteinzubeziehen. Diese Einrichtungen fördern ja nicht nur den Spieltrieb, sondern auch die physischen und psychischen Fähigkeiten der Kinder. Auf einem Spielplatz entfaltet sich das Sozialverhalten, was eine wichtige Vorbereitung für die Zukunft ist. Von diesen Möglichkeiten sollen alle Kinder profitieren, auch Kinder mit einer motorischen oder kognitiven Einschränkung.